Urteil

Ein “Urteil” ist eine formelle Entschei­dung, die von einem Gericht am Ende eines Rechtsstre­its getrof­fen wird. Im Arbeit­srecht gibt es zwei Arten von Ver­fahren, in denen Urteile gefällt wer­den kön­nen: Urteils- und Beschlussver­fahren. Urteilsver­fahren betr­e­f­fen indi­vidu­elle arbeit­srechtliche Stre­it­igkeit­en, wie zum Beispiel Kündi­gungss­chutzk­la­gen oder Stre­it­igkeit­en über Lohn­zahlun­gen. Beschlussver­fahren hinge­gen betr­e­f­fen kollek­tive arbeit­srechtliche Stre­it­igkeit­en, wie zum Beispiel die Ausle­gung von Betrieb­svere­in­barun­gen oder Mitbes­tim­mungsrecht­en des Betrieb­srats. Urteile sind bindend für die beteiligten Parteien und kön­nen Präze­den­zfälle schaf­fen, die die Ausle­gung und Anwen­dung des Rechts in zukün­fti­gen ähn­lichen Fällen bee­in­flussen. Lesen Sie in den fol­gen­den Artikeln mehr zu diesem und anderen rel­e­van­ten Themen.


  • Schutz der Arbeitnehmerrechte: Urteil des Bundesarbeitsgerichts zu Vermittlungsprovisionen

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    Schutz der Arbeitnehmerrechte: Urteil des Bundesarbeitsgerichts zu Vermittlungsprovisionen

    Das Bun­de­sar­beits­gericht in Deutsch­land hat ein wichtiges Urteil gefällt, das erhe­bliche Auswirkun­gen auf die Arbeit­srechte hat. In einem Fall, der am 20. Juni 2023 entsch­ieden wurde, stellte das Gericht fest, dass eine arbeitsver­tragliche Regelung, die den Arbeit­nehmer zur Erstat­tung ein­er Ver­mit­tlung­spro­vi­sion verpflichtet, unwirk­sam ist. Dieses Urteil hat weitre­ichende Imp­lika­tio­nen für Arbeit­nehmer und Arbeit­ge­ber gle­icher­maßen und…

  • Equal Pay, Gender Pay Gap und Durchsetzung der Lohngleichheit

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    Equal Pay, Gender Pay Gap und Durchsetzung der Lohngleichheit

    Die Loh­nun­gle­ich­heit zwis­chen Män­nern und Frauen, bekan­nt als Gen­der Pay Gap, beste­ht immer noch in Deutsch­land. Trotz­dem gibt es pos­i­tive Entwick­lun­gen, die zur Bekämp­fung dieser Ungle­ich­heit beitra­gen. Eine weg­weisende Entschei­dung des Bun­de­sar­beits­gerichts hat kür­zlich den Equal-Pay-Grund­satz gestärkt und verdeut­licht, dass von diesem Grund­satz nicht abgewichen wer­den darf, nur weil ein männlich­er Kol­lege ein höheres Gehalt…

  • BAG: Equal Pay ist ist nicht verhandelbar

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    BAG: Equal Pay ist ist nicht verhandelbar

    Das Bun­de­sar­beits­gericht (BAG) hat in einem Urteil vom 16. Feb­ru­ar 2023 (8 AZR 450/21) entsch­ieden, dass Frauen Anspruch auf das Ent­gelt haben, das der Arbeit­ge­ber männlichen Kol­le­gen für gle­iche oder gle­ich­w­er­tige Arbeit zahlt. Dieses Urteil stützt sich auf das Ent­gelt­trans­paren­zge­setz (Ent­g­TranspG) und das All­ge­meine Gle­ich­be­hand­lungs­ge­setz (AGG), sowie auf Artikel 157 Absatz 1 des Ver­trags über…

  • BAG: Kündigung von impfverweigernder Krankenhausmitarbeiterin rechtmäßig

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    BAG: Kündigung von impfverweigernder Krankenhausmitarbeiterin rechtmäßig

    In ein­er kür­zlich veröf­fentlicht­en Entschei­dung hat das Bun­de­sar­beits­gericht (BAG) die Kündi­gung ein­er medi­zinis­chen Fachangestell­ten, die sich weigerte, sich gegen das Coro­n­avirus impfen zu lassen, für recht­mäßig erk­lärt (Urteil des BAG vom 30.03.2023 (Az. 2 AZR 309/22). Die Klägerin war in einem Kranken­haus tätig und weigerte sich trotz mehrfach­er Auf­forderung, sich impfen zu lassen. Daraufhin kündigte…

  • Arbeitgeberpflichten und Urlaubsansprüche: BAG-Urteil stärkt Arbeitnehmerrechte

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    Arbeitgeberpflichten und Urlaubsansprüche: BAG-Urteil stärkt Arbeitnehmerrechte

    In ein­er weg­weisenden Entschei­dung hat das Bun­de­sar­beits­gericht (BAG) am 20. Dezem­ber 2022 (Az. 9 AZR 266/20) klargestellt, dass die Urlaub­sansprüche von Arbeit­nehmern nicht ohne weit­eres ver­jähren kön­nen. Gemäß diesem Urteil begin­nt die geset­zliche drei­jährige Ver­jährungs­frist für den Anspruch auf bezahlten Jahresurlaub erst am Ende des Kalen­der­jahres, in dem der Arbeit­ge­ber den Arbeit­nehmer über seinen spez­i­fis­chen…

  • Bundesarbeitsgericht stärkt Rechte von Arbeitnehmern: Urlaubsanspruch verfällt nicht automatisch bei Krankheit

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    Bundesarbeitsgericht stärkt Rechte von Arbeitnehmern: Urlaubsanspruch verfällt nicht automatisch bei Krankheit

    Das Bun­de­sar­beits­gericht in Deutsch­land hat in ein­er weg­weisenden Entschei­dung die Rechte von Arbeit­nehmern gestärkt, die aus gesund­heitlichen Grün­den ihren Urlaub nicht in Anspruch nehmen kön­nen. In dem Urteil vom 20. Dezem­ber 2022 (Akten­ze­ichen: 9 AZR 245/19) wurde fest­gestellt, dass der geset­zliche Min­desturlaub­sanspruch aus einem Jahr, in dem der Arbeit­nehmer tat­säch­lich gear­beit­et hat, bevor er aus…

  • Bundesarbeitsgericht: Versetzung von Arbeitnehmern ins Ausland ist zulässig

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    Bundesarbeitsgericht: Versetzung von Arbeitnehmern ins Ausland ist zulässig

    Das Bun­de­sar­beits­gericht hat in ein­er Entschei­dung vom 30. Novem­ber 2022 (Akten­ze­ichen: 5 AZR 336/21) fest­gestellt, dass Arbeit­ge­ber ihre Arbeit­nehmer an einen Arbeit­sort des Unternehmens im Aus­land ver­set­zen kön­nen, sofern im Arbeitsver­trag nicht aus­drück­lich oder kon­klu­dent etwas anderes vere­in­bart wurde. Der Kläger in diesem Fall, ein Pilot, der seit Jan­u­ar 2018 bei ein­er inter­na­tion­al täti­gen Flugge­sellschaft beschäftigt…

  • Bundesarbeitsgericht: Verlängerung der gesetzlich festgelegten Höchstdauer einer Arbeitnehmerüberlassung durch Tarifvertrag ist zulässig

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    Bundesarbeitsgericht: Verlängerung der gesetzlich festgelegten Höchstdauer einer Arbeitnehmerüberlassung durch Tarifvertrag ist zulässig

    Das Bun­de­sar­beits­gericht hat in ein­er Entschei­dung vom 14. Sep­tem­ber 2022 (Akten­ze­ichen: 4 AZR 83/21) fest­gestellt, dass bei ein­er vorüberge­hen­den Arbeit­nehmerüber­las­sung in einem Tar­ifver­trag der Tar­ifver­tragsparteien der Ein­satzbranche abwe­ichend von der geset­zlich zuläs­si­gen Dauer von 18 Monat­en eine andere Über­las­sung­shöch­st­dauer vere­in­bart wer­den kann. Diese ist auch für den über­lasse­nen Arbeit­nehmer und dessen Arbeit­ge­ber (Ver­lei­her) unab­hängig von…

  • Bundesarbeitsgericht: Betriebsrat kann Einführung elektronischer Zeiterfassung nicht erzwingen

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    Bundesarbeitsgericht: Betriebsrat kann Einführung elektronischer Zeiterfassung nicht erzwingen

    Das Bun­de­sar­beits­gericht hat in ein­er Entschei­dung vom 13. Sep­tem­ber 2022 (Akten­ze­ichen: 1 ABR 22/21) fest­gestellt, dass der Betrieb­srat die Ein­führung eines Sys­tems der elek­tro­n­is­chen Arbeit­szeit­er­fas­sung im Betrieb nicht mith­il­fe der Eini­gungsstelle erzwin­gen kann. Dies ist nur möglich, wenn und soweit die betriebliche Angele­gen­heit nicht schon geset­zlich geregelt ist. In dem konkreten Fall ging es um…

  • Bundesarbeitsgericht stärkt die Rechte von Datenschutzbeauftragten: Sonderkündigungsschutz ist verfassungsgemäß

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    Bundesarbeitsgericht stärkt die Rechte von Datenschutzbeauftragten: Sonderkündigungsschutz ist verfassungsgemäß

    Das Bun­de­sar­beits­gericht hat in sein­er Entschei­dung vom 25.08.2022 (Akten­ze­ichen: 2 AZR 225/20) die Rechte von Daten­schutzbeauf­tragten gestärkt. Das Gericht hat entsch­ieden, dass der Son­derkündi­gungss­chutz für Daten­schutzbeauf­tragte ver­fas­sungs­gemäß ist. Die Entschei­dung wurde getrof­fen, nach­dem ein Arbeit­ge­ber ver­sucht hat­te, einen Daten­schutzbeauf­tragten ordentlich zu kündi­gen. Das Gericht stellte jedoch fest, dass eine solche Kündi­gung unzuläs­sig ist, es sei denn,…